„Forget the perfect offering/ There is a crack in everything/ That’s where the light comes in.“
Andreas Weber

In his nature images Frank Darius transforms the world into most delicate poetical structures. What nature really is, such is the question Darius is after. His works contend themselves with the smallest moments of living forms. Many of them show how twigs, leaves and fragile organic meshworks are nearly extirpated by snow, water and fog – and at the same time come to a higher live through this process. With his radically sincere imagery Darius makes us understand that the whole world is an inside, an inner space endlessly unfolding as a poetic process. The observer realizes: We are also deeply a part of this animated world – and at the same time the real world reveals itself as our own inside. This attitude comes to terms with the postmodern obsession with the fact that there is no „real“ reality and we are always seperated and lost. Rather, we can understand reality, because we are alife. The failures and splits of life happen precisely because we are already always inside – and only for that same reason we are also able to see poetic beauty. Paradise, therefore, cannot be elswhere, it must be here. It has a mortal crack, precisely because it is paradise. It reveals itself at any moment, but for that revelation we must share the gift of seeing it. Frank Darius does.

deutsche Fassung

Frank Darius reduziert in seinen Naturbildern die Welt auf feinste poetische Strukturen. „Was ist Natur wirklich?“ fragt sich Darius in seinen Werken, in denen kleinste Momente des Lebendigen, Zweige, Blätter und dürres Geflecht von Schnee, Nebel oder Wasser beinahe ausgelöscht werden. Darius zeigt mit einer radikal ehrlichen Bildsprache: Die Welt ist ein Innenraum, der sich als ein unaufhaltsamer poetischer Prozess entfaltet. Der Betrachter spürt: Auch wir sind Welt, die wirkliche Welt aber enthüllt sich zugleich als unser Inneres. Eine solche Haltung beendet unserere postmoderne Beschwörung der Gebrochenheit. Denn der Bruch ist in der Lebendigkeit selbst. Wir tragen ihn mit uns als Lebensfunken, der allein das Schöne zu sehen erlaubt. Das Paradies kann demnach nirgendwo anders sein als hier. Es zeigt sich, aber nur im Erblicktwerden. weiter …>

Dr. Petra Lanfermann
Rede zur Eröffnung, Stuttgart Kirchheim 2014

Wenn Sie von draußen in die Galerie hineinschauen, dann entdecken Sie zum einen diese zarten Blätter, die einladen mögen, sie näher zu betrachten. Zum anderen sehen Sie im ersten Fenster eine düster-schöne Landschaft: Nebelschwaden über einer Wiese oder einem Acker, aus dem als einziger Protagonist ein großer Baum auftaucht. Es erscheint uns gerade momentan im grauen Spätherbst ein vertrautes Bild – wenngleich die wenigsten von uns eine konkrete Erinnerung an solch einen Eindruck haben werden. Und doch spricht uns ein solches Bild unmittelbar an – ob seiner poetischen Stimmung.

Und so mag es sich auch bei dem benachbarten Bild verhalten, dem Blick über eine mit Raureif bedeckte herbstliche Landschaft. Unberührt möchte man meinen, kein Mensch ist zu sehen – wenn ich Ihnen jetzt noch sage, dass sich diese vermeintlich einsame Landschaft mitten in Berlin befindet, werden sie entweder den Wahrheitsgehalt meiner Aussage oder die des Fotos in Frage stellen. Und doch: beides ist wahr. weiter …>

Ausstellungsansichten
Alfred Erhard Stiftung
2013

 
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